Zur Geschichte der Kirche



Manchmal ist es gut, wenn eine Kirche noch nicht so alt ist.

Dann kann man die Menschen fragen, die sie gebaut haben.

Diese Menschen können spannende Geschichten erzählen.

Sie wissen viel über die Zeit, in der die Kirche gebaut wurde.

So geht dieses Wissen nicht verloren.


So ist es auch mit der Bartholomäuskirche in Boostedt.

Die Kirche ist etwa 50 Jahre alt.

Im März 2007 gab es eine große Feier zum Geburtstag der Kirche.

Bei dieser Feier erinnert sich der Architekt Friedrich Wilhelm Hain.

Er kommt aus Boostedt.

Er erzählt, wie alles angefangen hat.

Der junge Mann heißt Hain.

Er hat gerade sein Studium beendet.

Er ist Architekt.

Er hat sein Diplom bekommen.

Jetzt kommt er zurück in seine Heimat.

Er wohnt in Boostedt.

Auch sein Vater Fritz war Architekt.


Auf dem Schreibtisch liegt ein Bild von seinem Vater.

Das Bild zeigt eine Kirche.

Der Vater hat die Kirche im Jahr 1944 gemalt.

Das war mitten im Krieg.


Hain denkt viel nach.

Er hat viele neue Ideen im Kopf.

Er hat in Dortmund studiert.

Dort hat er den berühmten Architekten Barting getroffen.

Barting war ein bekannter Kirchenbauer.

Er war Professor an der Universität.


Barting hat nach dem Krieg viele Kirchen gebaut.

Diese Kirchen waren schnell fertig.

Man konnte sie leicht an verschiedene Orte anpassen.

Er hat auch die bekannte Stahlkirche in Essen entworfen.

Und Kirchen mit beweglichen Wänden.

So konnte man den Raum für große oder kleine Gruppen anpassen.


Hain war von Barting sehr beeindruckt.

Er hat viel von ihm gelernt.

Nun bekam Hain selbst einen Auftrag.

Er sollte in Boostedt eine neue Kirche bauen.

Darüber freute er sich sehr.


Boostedt liegt in einer schönen Gegend.

Es gibt dort kleine Berge und Wälder.

In der Nähe ist die Holsteinische Schweiz.

Auch der Geestrücken liegt nicht weit weg.


Auf einem Hügel fand man einen guten Platz für die Kirche.

Früher war dort eine Kiesgrube.

Jetzt war es ein schöner Ort für das neue Gotteshaus.

Die Kirche sollte mitten im Ort stehen.

Man sollte sie von weitem sehen können.


Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele neue Menschen nach Boostedt.

Viele waren Flüchtlinge.

Darum wurde das Dorf größer.

Die Menschen wollten eine eigene Kirche haben.

Sie wollten nicht mehr nach Neumünster fahren.


In den 1960er Jahren war auch die Bundeswehr in Boostedt.

Die Soldaten wollten ebenfalls eine Kirche besuchen.

Die alte Baracke vom Baubataillon war dafür zu klein.

Der erste Entwurf


Der Architekt Hain war noch jung, als er die Kirche plante.

Sein erster Entwurf wurde abgelehnt.

Dem Propst und dem Pastor aus Neumünster gefiel der Plan nicht.

Sie fanden, die Kirche sah zu modern aus.


Hain änderte seine Pläne und begann dann mit dem Bau.

Er hatte aber nur wenig Geld zur Verfügung.

Darum musste er viele Dinge einfacher machen.

Einige Ideen konnte er gar nicht umsetzen.


Die erste Kirche in Boostedt bekam innen eine flache Decke.

Die Decke wurde von Balken in Kreuzform gehalten.

Das war gut, weil so wenig Wärme verloren ging.


Die langen Wände wurden aus Beton gegossen.

Beton war das billigste Material.

Auch das Dach wurde einfach gebaut, damit es nicht zu teuer wurde.

Der Turm und die ersten Pläne


Ein Jahr nach dem Bau der Kirche wurde der Turm gebaut.

Er steht extra und ist aus Holz.

Das Geld für den Turm kam von der Bundeswehr.


Die Pläne für die Orgel, die Taufe und das Altarbild lagen noch lange beim Architekten.

Sie wurden erst später umgesetzt.


Der Bau der Kirche war sehr günstig.

Er kostete nur etwa 56.000 Mark.


Die Ziegelsteine


Die Bartholomäuskirche wurde aus besonderen Ziegelsteinen gebaut.

Die Ziegel kamen aus Boostedt.

Sie wurden in der letzten Handstrich-Ziegelei Deutschlands hergestellt.

Dort machte man die Ziegel noch mit der Hand.

Die Arbeiter gossen Lehm in Holzformen und strichen ihn glatt.

So entstand jeder Stein einzeln.

Eine dieser Holzformen kann man heute im Museumsdorf Molfsee sehen.


Die Geschichte von Boostedt


Schon in der Steinzeit lebten Menschen in Boostedt.

Das zeigen alte Funde aus der Erde.

Später waren die Ziegeleien sehr wichtig für das Dorf.

Viele Menschen verdienten dort ihr Geld.


Es gibt zwei Erklärungen für den Namen „Boostedt“.

Die erste sagt: Boostedt bedeutet „Baustelle“.

Die zweite sagt: Boostedt bedeutet „Buchenstätte“.

Das heißt: Ein Ort, an dem viele Buchen wachsen.


Der Boden in Boostedt war nicht gut für die Landwirtschaft.

Darum suchten die Bauern im Winter andere Arbeit.

Sie stellten Ziegel her.

So entstanden nach und nach zehn Ziegeleien im Dorf.

Eine davon hieß Kirchziegelei.

Diese Ziegelei lieferte auch Steine für Kirchen in Neumünster.

Zum Beispiel für die Anschar-Kirche und die Vicelin-Kirche.


Die Bartholomäuskirche


Am 17. März 1957 wurde die Bartholomäuskirche eingeweiht.

Sie bekam den Namen eines Jüngers von Jesus.

Der Jünger heißt Bartholomäus.

In der Bibel steht nur wenig über ihn.

In alten Bildern wird Bartholomäus oft mit abgezogener Haut gezeigt.

Er war ein Märtyrer.


Früher gab es in Neumünster eine andere Kirche mit seinem Namen.

Diese alte Kirche brannte ab und wurde abgerissen.

Die neue Kirche in Neumünster bekam dann den Namen Vicelinkirche.

Darum entschied man sich in Boostedt, die neue Kirche Bartholomäuskirche zu nennen.

Die Kirche wird größer


In den 80er Jahren kamen viele junge Familien nach Boostedt.

Darum wurde die Gemeinde größer.

Auch heute leben viele junge Menschen in Boostedt.

Die Pastoren und die Gemeinde hatten neue Ideen.

Die Kirche sollte größer werden.

Sie sollte besser gedämmt werden.

Und sie sollte heller und freundlicher aussehen.


Der Sohn des Architekten Hain machte zusammen mit seinem Vater neue Pläne.

Sie bauten die Kirche in drei Schritten um.

Der Umbau war Ende der 90er Jahre fertig.

Die neue Kirche wurde am 20. Dezember 2002 eingeweiht.


Der erste Bauabschnitt


Die alten Fenster waren kaputt.

Darum hat man zuerst die Giebelwand erneuert.


Der zweite Bauabschnitt


Dann wurde das Kirchenschiff verändert.

Das Dach war früher aus Ziegeln.

Jetzt hat das Dach eine Decke aus Kupfer.

Kupfer hält länger als Ziegel.

Die Decke im Inneren wurde geöffnet.

Dadurch wurde der Raum höher und heller.


Früher war der Gang an der Seite.

Jetzt führt der Weg durch die Mitte.

So schauen die Besucher beim Eintreten gleich auf den Altar.


Die Kirche wurde seitlich größer gemacht.

Es kam kein neuer Raum daneben.

Der ganze Raum wurde einfach breiter.

So konnte die Gemeinde rund um den Altar sitzen.

Das war schon die Idee vom Architekten Hain.

Die Kanzel wurde auf die andere Seite gestellt.


Der dritte Bauabschnitt


Zum Schluss wurde der Vorhof neu gemacht.

Auch der Turm wurde repariert.

Er bekam eine neue Abdeckung aus Kupfer.


Die neue Kirche


Früher sah die Kirche nur von außen wie eine Kirche aus.

Nach dem Umbau ist sie auch innen schön geworden.

Wenn man die Bartholomäuskirche betritt,

wirkt der Raum hell und freundlich.

Der Blick geht sofort nach vorn zum Altar.

Dort leuchtet das besondere Fenster aus buntem Glas.

Vorraum


Der Vorraum der Kirche ist etwas Besonderes.

Die Decke im Vorraum ist noch die alte flache Decke.

Früher wollte man die Decke im ganzen Raum erhöhen.

Aber das war zu teuer.

Darum hat man nur den großen Kirchenraum verändert.

Den Vorraum hat man so gelassen, wie er war.


Altarraum


Früher hatte der Altarraum kein Fenster.

Später bekam er ein großes Glasfenster.

Durch das Fenster konnte man den Altar und den Wald dahinter sehen.

Das war sehr schön.

Die Menschen sahen, wie sich der Wald mit den Jahreszeiten veränderte.

Das passte gut zu den Festen in der Kirche.

Darum wollte man den schönen Ausblick behalten.

Der Künstler bekam den Auftrag, das Fenster farbig zu machen.

Aber man sollte trotzdem noch hindurchsehen können.

Die Menschen sollten weiter die Bäume im Wind sehen.

Das ist gelungen.

Das Fenster zeigt viele Farben.

Das Muster ist fast wie ein Bild.

Es erinnert an das Licht oder das Leben von Gott.

Wenn das Licht sich ändert, sieht das Fenster jedes Mal anders aus.

Taufe


Die Taufschale ist aus Metall.

Das Metall heißt Edelstahl.

Die Taufschale ist aus den 60er Jahren.

Früher war das Gestell aus Metall.

Jetzt ist das Gestell aus Holz.


Vorhof


Der Vorhof der Kirche wurde neu gemacht.

Auch die Stufen wurden verändert.

Der Boden ist jetzt aus Steinen.

Früher war der Boden aus Teer.

Die Treppen sind jetzt gut für Menschen mit Behinderung.


Turm


Nach dem Bau der Kirche wurde auch der Turm gebaut.

Das Geld dafür kam von der Bundeswehr.

Der Turm steht extra und ist aus Holz.

Unter dem Turm ist ein Sockel.

Im Sockel gibt es zwei Räume für Tote.

Die Seiten der Kirche sind aus Beton.

Auch der Sockel war aus Beton.

Kontakt: Pastorin Dr. Smith 04393/1237,

(Text: Stefanie Breilmann)


Ein Text zur neuen Orgel ist in Arbeit'
(2010 erste Spendensammlungen).


Ein Text zur neuen Empore ist in Arbeit
(Beschluß 2010 gefasst.


Ein Text zum Altarkreuz von 2010 folgt.